„Arbeit/Zeit“ – Zweite Tagung der GLHA fand in Hamburg statt

Die zweite Konferenz der German Labour History Association (GLHA) fand vom 3-5. November im Museum der Arbeit in Hamburg statt. Mitveranstalter waren das Museum der Arbeit, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg sowie Rosa-Luxemburg-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung und Friedrich-Ebert-Stiftung. Im Anschluss an aktuelle geschichtswissenschaftliche Debatten zu „Zeit“ als analytischer Kategorie und Forschungsgegenstand diskutierten die Beiträge der Konferenz das spezifische Verhältnis von „Arbeit“ und „Zeit“ aus geschichtswissenschaftlicher und soziologischer Perspektive.

Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Vorsitzenden der GLHA, Stefan Müller (Bonn), führten Knud Andresen (Hamburg) und Nicole Mayer-Ahuja (Göttingen) inhaltlich in die Konferenz ein. Sie benannten fünf Gründe, weswegen eine fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Komplex Arbeit und Zeit für die Arbeitsforschung relevant sei: So handele es sich hierbei erstens um einen Klassiker gewerkschaftlicher Politik, der zweitens gleichzeitig einen die Forschung inspirierenden bedeutsamen Gegenwartsbezug aufweise. Drittens zeige sich Zeit als Brennglas für betriebliche Konflikte rund um die Organisation von Arbeit. Zeitregime offenbaren viertens gesellschaftliche und politische Regulierungsszenarien sowie zugrundeliegende Kräfte- und Machtverhältnisse, deren Wirkmächtigkeit über die Organisation von Arbeit hinausgeht. Und zuletzt könne im Rahmen von Kapitalismustheorien die Arbeitszeitgestaltung als Indikator für das Maß der Freiheit dienen. Insbesondere mit dem letzten Punkt schloss die Auseinandersetzung an die erste GLHA-Tagung zum Thema „Zur Freiheit der Arbeit im Kapitalismus“ an, die 2020 in Bochum stattfand.

Mit sechzehn Vorträgen und einer Podiumsdiskussion diskutierten die rund 70 Teilnehmer:innen Arbeitszeitkonflikte vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein. Die diskussionsfreudige und offene Atmosphäre wurde von allen als angenehm und inspirierend empfunden.

Die nächste GLHA-Tagung wird im November 2024 stattfinden, Thema wird „Drecksarbeit“ sein.

Über die Tagung wurde im Rundfunk berichtet und in Tagungsberichten, die folgend aufgeführt sind.

Tagungsbericht auf dem Portal HsozKult vom 13. März 2023.

Die historische Fachzeitschrift „Arbeit – Bewegung – Geschichte“ hat in ihrer Ausgabe vom Januar 2023 (Inhaltsverzeichnis) einen Konferenzbericht von Laura Sichau publiziert, den wir hier als PDF dokumentieren . Wir danken herzlich für die Erlaubnis zur Publikation.

Arbeit und Freizeit im Wandel – Sendung im Deutschlandfunk (Zugriff 27. Janaur 2023)

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